Einen traurigen Moment erlebte Thomas Müller nach dem gewonnenen Pokalfinale des FC Bayerns im Berliner Olympiastadion. Es hatte sich ein intensives Spiel entwickelt, vor allem in der zweiten Halbzeit, als Leverkusen zunehmend die spielerische Handbremse löste.
Doch nach der spannenden Begegnung grübelte Müller. Er hatte schon so viele Pokalfinals erlebt, doch eines ohne Zuschauer war neu. Ohne Fans war es nicht das Gleiche. So schätzten es auch die Zuschauer zu Hause ein. Sieben Millionen sahen zu – die schlechteste Quote seit Jahren.
Der Müllerthomas ist auch ein glühender Golffan mit tiefem Handicap. In eine traurige und nachdenkliche Stimmung hätte ihn im September auch ein Ryder Cup ohne Zuschauer versetzt. Denn nicht nur Müller weiß: Die Atmosphäre der Fans zeichnet diesen Kontinentalvergleich aus.
Es gibt kein anderes Golf-Event, bei dem sich die Zuschauer auf den Rängen in Fankurven verwandeln. Wenn sich die besten Spieler der Welt in zwei Mannschaften aufteilen und ihre Land oder ihren Kontinent vertreten, maximiert das für Zuseher oft schrullige Golf sein Unterhaltungspotential. Ein Ryder Cup ohne Fans ist eben kein Ryder Cup. Er lebt noch mehr von der Stimmung als ein Pokalfinale.
„Dann lieber gar nicht“
Nun steht fest: Es wir in diesem Jahr keinen Ryder Cup geben. Eine Entscheidung, die viele der Spieler begrüßen. Und eine Entscheidung, die eine gewisse Romantik in sich trägt. Denn eine Geister-Cup mit simulierten Fangesängen als Tonoption 2 wäre vielleicht besser als nichts, aber sicher eine äußerst halbgare Veranstaltung. „Dann lieber gar nicht“, so die Entscheidung zwischen der PGA of America und der European Tour, die neben Romantik sicher auch jede Menge finanzielle Gründe hat.
Der Wettbewerb wird um exakt ein Jahr nach hinten verlegt, der folgende Vergleich in Italien findet nun 2023 statt. Dann hoffentlich mit vollem Haus.
Info: www.rydercup.com
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