Martin Kaymer hat bis zum 18. Grün Chancen auf den Titel der UK Championship, am Ende fehlt ein Schlag. Wie fällt das Fazit aus?
Sophia Popov spaziert unerschrocken zum Major-Sieg, Aline Krauter triumphiert beim Women’s Amateur und fast hätte Golf-Deutschland am Sonntagnachmittag ein weiteres Mal jubeln dürfen. Bis zum 18. Loch lebte die Hoffnung, dass Martin Kaymer eine titellose Zeit, die bis zur U.S. Open 2014 zurückgeht, beenden kann, dann rollte der Putt aus etwa zwei Metern rechts am Loch vorbei.
Kaymer verpasste das Stechen der UK Championship im The Belfry, das der junge Däne Rasmus Højgaard gegen Kaymers Spielpartner Justin Walters für sich entschied. Zuvor hatte sich Kaymer mit bemerkenswert stabilem Spiel an diesem Finalsonntag die beste Position erspielt. Doch durch ein Bogey auf dem 17. Loch, an dem Højgaard zuvor zum Eagle gelocht hatte, gab der zweimalige Major-Sieger die Führung ab.
Putter heißkalt
Auf den ersten Neun kratzten ein paar Putts unglücklich die Lochkante. Auch auf dem 15. Loch wanderte Kaymers Ball einmal um den Ausschnitt, um dann doch nicht zu fallen. Es wäre ein Eagle gewesen, das den Vorsprung weiter vergrößert hätte. Auf der anderen Seite fielen auch einige Putts zum Par, die nicht selbstverständlich waren. Allen voran der Par-Putt nach unpräzisem Schlag aus dem Grünbunker auf der 16.
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— The European Tour (@EuropeanTour) August 30, 2020
Wie fällt das Fazit aus für diese Finalrunde, die Kaymer mit 69 Schlägen beendete? Ihm gelang am Finaltag der UK Championship eine gute Leistung, eine sehr gute wäre nötig gewesen. Nur kleine Details fehlten für den Pokal. Ein lange fehlerfreier Auftritt, vorgetragen mit dem selbstbewusstem Pokerface eines doppelten Major-Siegers. Erinnerungen an jenen Golfer kamen hoch, der sich zu Beginn des Jahrzehnts mit unwirklicher Stabilität bis an die Spitze der Weltrangliste gespielt hatte.
Kick könnte positive Folgen haben
Das Spiel sitzt trotz der langen Auszeit, die vielleicht ganz gut war, um Kraft und Motivation zu sammeln für anstehende Aufgaben. Es ist dem Deutschen nicht immer leicht gefallen, den Antrieb zu finden, die bereits jetzt hall-of-fame-verdächtigen Ausbeute zu ergänzen. Doch dieser Kick, am Sonntag nicht um den ein oder anderen Preisgeld-Euro zu spielen, sondern um einen Pokal, könnte positive Folgen haben. Vielleicht hat Kaymer, 35, im The Belfry wieder Blut geleckt. Das Spiel sei sehr nahe an jedem Zustand, den sich Kaymer wünscht, berichtete er.
Kommende Woche geht es zum Andalucia Masters nach Valderrama auf einen Platz, der wie kaum ein anderer präzises Spiel vom Abschlag bis zum Grün belohnt. Es sind Bedingungen, die dem Deutschen in dieser Verfassung sicher nicht schaden werden. Golf-Deutschland sollte sich den Sonntagnachmittag sicherheitshalber freihalten.
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