Hubert Kleiner, Past-Präsident des deutschen Greenkeeper-Verbandes, über den Vorfrühling wiederkehrende Naturerscheinungen.
„Phänologie“ ist vereinfacht ausgedrückt die Wissenschaft, die sich mit den im Jahreslauf wiederkehrenden Naturerscheinungen befasst. Vom altgriechischen Wortstamm abgeleitet wird untersucht und dokumentiert, wann bestimmte Naturereignisse in aller Regel auftreten, sei es die Haselblüte, die ersten Schneeglöckchen, die Kirschblüte und so weiter.
Dabei fällt auf, dass die Winter immer kürzer werden, der Vorfrühling deutlich früher kommt, die Sommer etwa gleich bleiben, aber Herbst und Spätherbst wieder deutlich länger sind. Die Folgen des frühen Vorfrühlings sind immer wieder Ertrags- und Ernteausfälle durch Spätfröste, die naturgemäß auch mal im Mai auftreten können.
Nicht gleich volle Kraft voraus
Der Vorfrühling 2021 findet schon Ende Februar statt – vermutlich eine gute Laune der Natur, um uns frustrierte Wintersportler zu trösten. Auf den Golfplätzen, wenn sie denn einen wohlwollenden Landesvater haben, herrscht reger Betrieb in Corona-sicherer Zweisamkeit; nur von regem Pflege- und Mähbetrieb ist noch nicht viel zu sehen.
Ihre Greenkeeper tun gut daran, die Hebel nicht gleich auf „volle Kraft voraus“ umzulegen; das Risiko, sich hoch ansteckende Mutanten in den vulnerablen, empfindlichen Junggrasbestand einzufangen, ist sehr hoch. Ein Krankheitsbefall bereits im Frühling zieht sich oft bis weit in die Saison hinein.
(Wetter-)Erfahrung kann man nicht lernen, sie braucht Zeit. Für die anstehende Saison wünsche ich der Golflandschaft einen möglichst hohen R-Wert! Wenn jeder Golfer auch nur einen „Noch-Nicht-Golfer“ ansteckt (vorzugsweise mit dem Golfvirus),
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