31.01.2022 | 08:32

Golfschwung – zuschauen tut weh

Golfschwung Henrik Stenson
Dr. Christian Haid
Dr. Christian Haid

Visualisieren. Nicht alles, was wir bei Pros beobachten, muss für einen selbst auch gut sein. Dr. Christian Haid erklärt, wie sich die falschen Bewegungen und der falsche Krafteinsatz auf unseren Körper auswirken.


Es tut erstens weh, Golfer zu beobachten, die durch ihre Schwungbewegung sichtbar ihren Körper schädigen, und es tut zweitens weh, Schwungübungen zu sehen, die niemals zu einem guten Golfschwung führen werden. Meistens ist beides zu beobachten.

Schwungbewegung

Ersteres tritt auf, wenn im Rahmen der Bewegung die gesamte Beweglichkeit ausgenützt wird. Vor dem Schwingen wird fleißig gedehnt und im Schwung wird dieser gedehnte Gelenkszustand auch noch ausgenützt. Das ist eine höchst gefährliche Situation.

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Auch wenn wir derartige Bewegungen bei manchen Spitzengolfern sehen, gesund sind sie nicht. Wir können uns ja gerne Bewegungsmuster abschauen, aber bitte nicht die ungünstigen. Da ändert auch die Tatsache nichts daran, dass eben dieser Spieler ein großes Turnier gewonnen hat.

Krafteinsatz

Zweiteres tritt auf, wenn falscher Krafteinsatz erfolgt. Dadurch üben wir falsche Bewegungen so lange, bis wir mit Kraft notdürftig spielen. Gutes Golf wird das nie werden. Diese Bewegung automatisieren wir, das macht es später besonders schwer.

Wir wundern uns zwar, mit welcher Leichtigkeit Spitzenspieler ihr 8er-Eisen 150 Meter weit schlagen, und glauben mit Krafteinsatz nacheifern zu müssen. …und wir machen so ziemlich alles falsch.

Wir brauchen keinen Rechenstift

Wir könnten doch auch Wissen einsetzen. Es ist Physik und deren optimierte Anwendung. Da steckt kein Trick dahinter. Wenn wir die beschleunigenden Mechanismen nicht selbst erkennen, können wir sie uns erklären lassen. Wir hatten Physik in der Schule und sind imstande, Experimente nachzuvollziehen.

+++ Mehr von Dr. Christian Haid: Belastungen vermeiden +++

Es handelt sich bei der Erzeugung von Schlägerkopfgeschwindigkeit um Drehmomente, und diese Zusammenhänge kann man sehr anschaulich darstellen. Dazu müssen wir keinen Rechenstift hervorholen.

Wenn jemand über diesen Winter ernsthaft an seinem Schwung arbeiten möchte, dann muss er sich anderes Wissen aneignen als bisher. Es geht nicht um die „Handhaltung“, um „so kuriere ich ihren Slice“ oder ähnliches, es geht darum zu erkennen, welcher Mechanismus den Schlägerkopf schnell macht und welche Bewegungen gut wiederholbar sind.

Golfschwung – Richtige Vorbereitung

Das ist ein aufwendiger Zugang, und das ist gut so. Er trennt die Spreu vom Weizen und zeigt, wer wirklich an der Perfektionierung der Schwungbewegung interessiert ist.

Es ist nicht sehr viel Beweglichkeit und Kraft für einen guten Golfschwung notwendig. Das ermöglicht jenen mit echter Liebe zur optimierten Bewegung den Zugang zu sehr gutem Golf auch in hohem Alter. Aus diesem Satz lässt sich bereits Wichtiges für die Aufwärmübungen vor dem Golfen ableiten:

Kein exzessives Dehnen, aber Vorbereiten der Muskulatur auf die zu erwartenden Bewegungen. Nehmen Sie in Kauf, dass anfänglich die zu erwartenden Bewegungen nicht unbedingt mit den gewünschten Bewegungen übereinstimmen, da steckt ein Lernprozess dahinter. Gutes Gelingen!

Info: www.healthy-swing.at

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