Olivia Mehaffey übernimmt die Führung nach der ersten Runde des Amundi German Masters im Golf & Country Club Seddiner See. Mit einer souveränen 64er-Runde (-8) liegt die Nordirin damit einen Schlag vor der indischen Amateurin Avani Prashanth (65, -7).
Spektakulärer Start am Seddiner See: Wenn die besten Golferinnen Europas zusammenkommen, lebt die Hoffnung auf niedrige Runden und Weltklasse-Schläge.
Beides bekamen die Zuschauer am ersten Tag des Amundi German Masters powered by VcG präsentiert.
Ausgezeichnete Bedingungen auf dem Südplatz des Golf- und Country Club Seddiner See boten die ideale Bühne für großartige Leistungen – allen voran von Olivia Mehaffey.
Die 25-jährige Nordirin setzte sich am Donnerstagvormittag an die Spitze des Leaderboards und konnte die Auftaktrunde entsprechend genießen.
„Es hat Spaß gemacht“, sagte die Führende nach einer 64 (-8). „Ich mag den Golfplatz sehr gerne. Er erinnert mich an zuhause, weil er sich sehr ‚linksy‘ spielt und einen ordentlich herausfordert.“
Nach einer zuletzt schwierigen Zeit auf und neben dem Platz fühlte sich Mehaffey in Runde eins äußerst wohl und konnte dies in ihre mit Abstand beste Runde der Saison umwandeln.
„Ich hatte die letzten Wochen überhaupt kein Selbstvertrauen. Ich hatte Angst davor, an den ersten Abschlag zu gehen, weil ich nicht wusste, was passieren würde. Das Selbstvertrauen kommt aber langsam zurück und ich habe mich heute ein wenig wie mein altes Ich gefühlt.“
Dabei ist bei Mehaffey einiges neu in dieser Woche. Nicht nur ihr Caddie feiert sein Debüt, auch ihr Driver feiert Premiere. Diese neuen Zutaten in Kombination mit dem links-ähnlichen Südplatz ergaben für die Spitzenreiterin am Donnerstag ein erstklassiges Erfolgsrezept.
Amateurin Avani Prashanth mit Albatros
Auch wenn das Hole-in-One gerne als die Königsdisziplin im Golfsport gilt, ist ein Albatros – drei Schläge unter Par auf einem Loch – noch deutlich seltener und schwieriger zu erzielen.
Umso sensationeller war der zweite Schlag der indischen Amateurin Avani Prashanth auf Loch 13, den sie aus 180 Metern einlochte. „Mein Caddie und ich haben darüber diskutiert, welchen Schläger ich nehmen soll“, so die 17-Jährige über ihre Gedankenspiele vor dem Sensationsschlag auf dem Par 5.
„Ich habe mich für das Eisen 5 entschieden, war mir aber nicht sicher, ob das reicht. Als die Leute geklatscht haben, dachte ich, er wäre nah am Loch liegen geblieben.“
Als Prashanth ihren Ball im Loch liegen sah, war sie selbst überrascht. „Das kam sehr unerwartet, aber umso glücklicher war ich.“
Glücklich konnte die Inderin nicht nur über ihr Albatros sein, denn nach einer 65 (-7) belegt sie aktuell Rang zwei.
Dass sie überhaupt im Feld des Amundi German Masters powered by VcG landete, verdankt Prashanth einer Wild Card des Turnierveranstalters U.COM.
„Ich bin Dirk Glittenberg und dem gesamten U.COM-Team sehr dankbar für die Einladung. „Es ist ein großer Vorteil für uns Amateure, mit den besten Spielerinnen der Welt auf der LET spielen zu können. Ich bin hier, um zu lernen und das Maximum herauszuholen.“ Das Albatros war dabei schon sehr nah dran am Maximum …
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Zwei Deutsche unter den Top 15
Von den 16 deutschen Starterinnen blieben insgesamt drei unter dem Platzstandard. Sophie Hausmann, Chiara Noja und Leonie Harm machten den deutschen Fans berechtigte Hoffnung auf einen möglichen Heimsieg.
Nach jeweils 70er-Runden (-2) liegen Hausmann und Noja gemeinsam auf Rang 15. Harm folgt auf dem geteilten 24. Platz bei -1.
Für Hausmann, die auf der US-amerikanischen Epson Tour zuhause ist, war die Rückkehr nach Deutschland verbunden mit dem Wiedersehen mit ihrer Mutter.
„Meine Mami ist in dieser Woche Caddie. Ich habe sie zuletzt im Januar gesehen“, so die 26-Jährige aus Münster.
Nojas Mutter kommt zwar erst am Wochenende auf die Anlage – ihr Vater ist für sie als Cadde im Einsatz. Die gebürtige Berlinerin wurde aber über ihre gesamten 18 Löcher lautstark von zwei jungen Fans begleitet, die am Ende ihres unvergesslichen Golftages mit signierten Bällen und einem Selfie belohnt wurden.
„Die jungen Fans heute waren total niedlich“, erzählte die 17-Jährige. „Die sind rumgerannt, hatten viel Spaß und haben mitgefiebert. Da ist es natürlich selbstverständlich, dass man sich nach der Runde noch etwas Zeit lässt.“
Besonderes Debüt für deutsche Nachwuchshoffnung
Die zweite Ausgabe des Amundi German Masters powered by VcG ist für alle deutschen Spielerinnen eine außergewöhnliche Woche im Turnierkalender.
Ganz besonders für Celina Sattelkau, die vom Presenting Partner VcG eine Einladung erhalten hatte und in Michendorf ihre erste Profierfahrung als Amateurin sammeln darf.
„Natürlich war ich ein bisschen aufgeregt, aber es ist echt schön, dass ich mein Debüt bei einem Profi-Event in Deutschland geben kann“, so die 21-Jährige, die aktuell noch an der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, studiert und ihre Eltern im Golf- und Country Club Seddiner See an ihrer Seite hat.
„Ich habe mich mega über die Einladung gefreut“, erklärte die euphorisierte Amateurin nach einer 73 (+1) zum Auftakt (T45).
„Als ich den Anruf bekommen habe, ob ich es mir vorstellen könnte, hierher zu kommen, war ich natürlich sehr glücklich, weil das auch ein super Turnier ist. Es ist eine große Ehre, als eine von zwei deutschen Amateurinnen hier mitspielen zu dürfen.“
Für Sattelkau ist das LET-Event die ideale Vorbereitung auf ihren anstehenden Karriereschritt. 2024 möchte die deutsche Nachwuchshoffnung ins Profilager wechseln. Ihre erste Bewährungsprobe bestand sie am Donnertag eindrucksvoll.
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