Callaway National Performance Centre Eichenried
Callaway Fitting – die Eisen im Fokus
Callaway National Performance Centre Eichenried. Fitting-Experte Florian Rieger erläutert, wie ein Eisen-Fitting abläuft und wie Golferinnen und Golfer davon profitieren können.
Bei jedem Fitting, egal, ob es sich um einen Driver, ein Eisen oder einen Putter handelt, sollte der erste Schritt das Prefitting-Interview mit dem Kunden sein. Auf diese Weise werden die ersten, meiner Meinung nach wichtigsten, Informationen gesammelt.
Hierbei versuche ich mehr über meinen Kunden, seinen Schwung, seine Sportlichkeit und sein Material herauszufinden:
- Wie lange spielt sie oder er schon Golf und was ist das aktuelle Spielniveau?
- Was ist die Erwartungshaltung bzw. die Zielsetzung des Fittings?
- Wie sieht ein schlechter Schlag mit dem Eisen aus?
- Wie lange werden die aktuellen Eisen schon gespielt?
- Gibt es evtl. Distanzlücken im Set?
Nach den gewonnenen Erkenntnissen werfen wir einen Blick auf die aktuell gespielten Eisen.
Da jeder Hersteller leicht unterschiedliche Standards in Länge und Loft aufweisen kann und auch die Bauart der Eisen von Multimaterial über Hohlkammerkonstruktionen bis hin zu einteilig gegossenen oder geschmiedeten Köpfen geht, gilt es zunächst, ein Referenzeisen (#7) zu vermessen.
Callaway National Performance Centre: Eisen-Fitting
Hierbei wird die Länge des Schlägers ermittelt und mit den Standardlängen von Callaway verglichen. Im Anschluss folgt mithilfe eines Loft- und Lie-Messgeräts die Analyse dieser Parameter.
Nun finden wir noch das Schwunggewicht des Eisens heraus, um einen Eindruck von der Gewichtsbalance zu bekommen.
Zum Abschluss des ersten Teils werden Bälle mit dem Referenzeisen geschlagen, um Vergleichswerte für die folgenden Eisen zu erhalten. Hierbei können wir aufgrund der Schlägerkopfgeschwindigkeit und des Schwungrhythmus` die Schafthärte und das Schaftgewicht eingrenzen.
Analyse der Bestandswerte
Nachdem wir alle relevanten Informationen über den vorhandenen Schläger gesammelt haben, wenden wir uns dem Kunden zu.
Bevor wir unserem Kunden einen Schläger zusammenbauen, ist es wichtig, einige Körpermaße zu kennen. Hierzu wird die Körpergröße und der Abstand der Handwurzel zum Boden gemessen.
Da wir nun die Schaftlänge kennen, bauen wir einen Schläger mit einem Standard-Lie und lassen den Kunden fünf Bälle schlagen, um erste Eindrücke und Daten zur Flugkurve zu erhalten. Zudem befestigen wir ein sogenanntes „Face Tape“ auf der Schlagfläche.
Damit finden wir gleich zu Beginn den Lie-Winkel heraus, den wir für das Fitting beachten sollten. Allerdings sollte der Lie am Ende des Fittings noch einmal überprüft werden, da die unterschiedlichen Eisentypen auch unterschiedliche Standard-Lies aufweisen können.
Daten sammeln
Im nächsten Schritt heißt es, mit den im Vorgespäch gewählten Eisen-7-Typen erneut Bälle schlagen.
Es werden weitere Launchmonitordaten (GC Quad) verglichen und mit verschieden Kopf- bzw. Schaftkombinationen im Fitttingprozess optimiert. Hierbei spielt neben vielen gemessen Daten auch das persönlich Empfinden des Schlägers ein sehr große Rolle.
Natürlich ist bei vielen Fittings immer die Schlagweite ein Thema, aber bei den Eisen gilt es, noch andere Parameter zu berücksichtigen. Man sollte auf jeden Fall die Spinrate, den Landewinkel sowie Distanzkontrolle, Streuung und Wiederholbarkeit in die Entscheidung für ein neues Eisen mit einfließen lassen.
Diese beiden Faktoren sorgen nämlich auch dafür, dass der Ball auf dem Grün schnell zur Ruhe kommt und näher an der Fahne liegt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für gute Treffer ist der Liewinkel- und Hitlocation- Check mit der gefundenen Kopf-/Schaftkombination, sowohl über GC Quad gemessen als auch klassisch über ein Face Tape noch einmal verifiziert.
+++ Zu Thema: Callaway Paradym Eisen – erster Blick +++
Der Grund: Unterschiedliche Schäfte und Köpfe wirken sich im Schwung durch ihre Gewichtsverteilung und Flex unterschiedlich auf den Liewinkel sowie die Hitlocation aus.
Set-Zusammenstellung
Zum Abschluss stehen nun noch die Griffvermessung und die Satz-Zusammenstellung an. Um herauszufinden, ob ein dickerer oder dünnerer Griff benötigt wird, werden die komplette Hand sowie auch der längste Finger (Mittelfinger) vermessen.
Des Weiteren sorgt die Griffdicke auch dafür, ob der Ball links- oder rechtslastiger geschlagen wird. Nach dem Griff kümmern wir uns um die optimale Satz-Zusammenstellung: Je nach Spielstärke oder der Zusammensetzung der Hölzer bzw. Hybrids wird nun der Eisensatz eingefügt. Nun, da wir die optimalen Eisen gefunden haben, wünsche ich viel Spaß damit.
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