88. Masters Tournament: Der Dienstag
US Masters 2024: Stephan Jäger schwingt sich ein
US Masters 2024: Stephan Jäger schwingt sich ein. Der Dienstag im Augusta National Golf Club war vor allem geprägt von langen Wartezeiten für die Spieler. Stephan Jäger bereitet sich davon unbeeindruckt auf sein Masters-Debüt vor.
Stephan Jäger stand eine gefühlte halbe Stunde auf dem Fairway der zweiten Spielbahn herum, während es sich sein Trainingsrunden-Partner Harris English schon im Schneidersitz auf dem perfekt manikürten Gras bequem gemacht hat.
Warten war angesagt.
Denn weiter vorne bildete sich ein veritabler Stau, nicht zuletzt verursacht vom Ryder-Cup-USA-Trio Patrick Cantley, Brooks Koepka und Xander Schauffele.
Sowie die Superstars das Grün einer Bahn erreicht hatten, starteten sie eine endlose Chip- und Putt-Session, um alle vier Fahnenpositionen des anstehenden Major-Turniers aus jedweder Position auszutesten.
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Ein Spektakel, welches bei näherer Betrachtung einiges an Bewunderung abnötigt.
Denn während Brooks seelenruhig Putt um Putt schob, donnerte Schauffele aus dem riesigen Grünbunker Bälle über seinen Kollegen hinweg.
Auch Patrick Cantley vollführte Lobschläge mit vollem Schwung, die bei minimalster Verkantung der Schlagfläche unweigerlich einen Notarzteinsatz nach sich gezogen hätten.
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Und dies alles vor den Augen hunderter Zuschauer und Kameras. Soviel Kaltschnäuzigkeit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verdient Respekt.
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US Masters 2024: Stephan Jäger scheint gut in Form
Unser einziger deutscher Vertreter im Feld (Bernhard Langer ist bekanntlich aufgrund einer Achillessehnen-Verletzung raus, befindet sich aber in Augusta) schien bei seiner Proberunde gut mit dem Platz zurecht zu kommen.
Beim langen Spiel platzierte Stephan Jäger seine Bälle souverän an den präferierten Landepositionen und auch seine Probeputts zeugten davon, dass Team Jäger seine Hausaufgaben gemacht hat.
Wie nicht anders zu erwarten, ruhten auch heute wieder alle Augen auf Tiger Woods.
Und so war es logisch, dass man dem fünffachen Masters-Champion die Frage stellen musste, warum er trotz aller Leiden, an denen er nach wie vor laboriert, doch jedes Jahr in Augusta an den Abschlag schreitet – oder auch manchmal humpelt.
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„Das Turnier bedeutet so viel für mich und meine Familie. Ich komme seit 29 Jahren hierher. Es ist Teil meines Lebens.
Hier habe ich mein erstes Major gewonnen und anschließend am 18. Grün meinen Vater umarmt. 2019, als ich nach dem Sieg meinen Sohn in die Arme schließen konnte, hat sich der Kreis für mich geschlossen.“
Im letzten Jahr musste Tiger Woods verletzungsbedingt aufgeben. Wie schätzt er seine Chancen in diesem Jahr ein, nicht nur durchzuhalten, sondern eventuell sogar oben mitzuspielen?
„Der Knöchel tut nicht mehr weh. Seit die Schrauben drin sind, ist er stabil. Jedoch bekommen nun die Knie oder der Rücken die volle Ladung ab.
Ich lebe immer mit Schmerzen. Deshalb mag ich warmes Klima. Dieses Jahr soll es im Gegensatz zum letzten Jahr warm bleiben. Ein paar Gewitter soll es geben. Das Problem ist nach wie vor die enorme Strecke, die ich zu Fuß gehen muss.“
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Masters 2024: Kaufen bis der Arzt kommt …
Für die Zuschauer, die nicht mit Tiger Woods (der mit Fred Couples und Justin Thomas trainiert hatte) über die Anlage liefen, war erneut der gewaltige Masters-Shop eine der Hauptattraktionen.
Schon sehr früh am Morgen wand sich eine schier endlose Menschenschlange um das Gebäude herum, in dem man alles rund ums Masters erwerben kann. Durchschnlittliche Wartezeit bis zum Einlass: 45 Minuten!
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Angefangen beim Gartenzwerg über allerlei Textilien, Teppichboden oder Sonnenbrillen mit Masters-Logo bis hin zu Andenken und Nippes jedweder Art.
Im letzten Jahr wurden 70 Millionen Dollar Umsatz generiert und ein paar Shop-Mitarbeiter, mit denen wir sprechen konnten, gehen aufgrund des gigantischen Besucheransturms davon aus, dass man 2024 durchaus die 100-Millionen-Dollar-Marke reißen wird.
Leider wird für Donnerstag, dem ersten Turniertag, latent apokalyptischer Regen vorausgesagt.
Vor allem die Spieler, die am Donnerstagvormittag bzw. Freitagnachmittag an den Start gehen, sind ganz klar vom Wetter benachteiligt, da diese sowohl mehr Regen als auch mehr Wind als die Kollegen erwartet.
Die Zuschauer hingegen haben vorgesorgt und im Golfshop schon weitestgehend das Regenschirm-Kontingent leergekauft. Denn vom Besuch der Anlage hält die Fans – und uns – weder Wind noch Wetter ab.
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