Beim Ryder Cup 2023 war ein mögliches Gehalt für die Spieler ein Dauerthema. Das Team USA soll sich jetzt durchgesetzt haben – ab 2025 erhalten sie mehr Geld fürs Antreten …
Viele Zuschauer vom Ryder Cup 2023 dürften noch das Bild von Patrick Cantlay (Foto: picture-alliance) im Kopf haben. Der Amerikaner trat ohne Cap seines Teams an, Gerüchten zufolge gefiel ihm nicht, dass es für die Spieler kein Gehalt geben sollte.
Beim Presidents Cup 2024 erhielten die 24 Spieler und neun Kapitäne dann bereits ein Antrittsgeld von 250.000 U.S. Dollar. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Wettbewerbs, dass ein Gehalt an die Spieler ausgezahlt wurde.
Bislang hatte jeder Teilnehmer einen Anteil der gesamten Einnahmen erhalten, der an eine gemeinnützige Organisation gespendet werden musste. Mit den jetzt ausgezahlten 250.000 U.S. Dollar konnten die Spieler tun und lassen, was sie möchten.
„Die Ausschüttungen wurden angepasst, um mit der Zeit zu gehen. So haben Spieler und Kapitäne die Flexibilität, ihre jeweiligen Stiftungen oder persönlichen Prioritäten zu unterstützen“, gab die Tour in einem Statement an.
Seit dem Presidents Cup im Jahr 1994 habe es 56,4 Millionen U.S. Dollar an Spenden aus den Veranstaltungen gegeben. Mit dem erhöhten Antrittsgeld könnte sich diese Summe deutlich steigern. Die Spieler und Kapitäne müssen aber nicht offenlegen, wohin sie das Geld überweisen.
Das Team USA gab an, dass die Entscheidung getroffen wurde, damit die Reisekosten der Teams finanziert werden können. Die Verantwortung für die Reisekosten liegt damit bei den Spielern, die Erhöhung des Antrittsgeld auf 250.000 U.S. Dollar soll sicherstellen, dass dennoch an wohltätige Organisationen gespendet wird.
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PGA Tour passt Preisgelder der LIV Golf Tour an
Die Meldung über ein Gehalt beim Presidents Cup und Ryder Cup kommt in einer Zeit, in der die Preisgelder auf der PGA Tour deutlich erhöht wurden. Durch den Einfluss von LIV Golf steigerten sich die Preisgelder bei den größeren Turnieren auf 20 Millionen U.S. Dollar.
Da LIV Golf diese Prämie bei jedem Turnier ausschüttet, war die PGA Tour zu Anpassungen gezwungen, um die Spieler von einem Wechsel abzuhalten. Jetzt folgen der Ryder Cup und Presidents Cup: „Die Vergütungen wurden angepasst, um Veränderungen bei wohltätigen Spenden Rechnung zu tragen.“. gab die PGA Tour an.
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Rein technisch gesehen müssen die Spieler von Team USA aber überhaupt nichts mehr spenden. Von wem die Erhöhung des Gehalts beim Ryder Cup und Presidents Cup ausging, ist ebenfalls nicht bekannt. Die Spieler wollten diese Frage nicht beantworten. „Diese Frage ist ein bisschen wie eine Granate“, sagte Xander Schauffele.
„Das ist so ein heikles Thema, ich finde es schon fragwürdig, einen Spieler so etwas zu fragen. Keine meiner Antworten kann die richtige sein“, echauffierte sich Schauffele. „Ich denke nicht, dass das ganze ein so großes Problem ist“, sagte Max Homa hingegen.
Ryder Cup soll Gehalt ab 2025 deutlich erhöhen
Ob die Erhöhung des Gehalts also mit dem vermeintlichen Protest von Patrick Cantlay beim Ryder Cup 2023 zu tun hat, wurde nicht bekannt. Er selbst sagte, dass sein Auftreten ohne Mütze seines Teams nichts damit zu tun gehabt hatte.
Beim letzten Ryder Cup erhielten die Spieler noch 200.000 U.S. Dollar für eine wohltätige Organisation, im Jahr 2025 erhöht sich dieses Gehalt damit um mindestens 50.000 U.S. Dollar – einige Experten vermuten sogar eine noch größere Steigerung. Eine Veränderung, die wohl auch die Zuschauer mittragen müssen. Für ein Ticket am Wochenende im Bethpage Black müssen mindestens 750 U.S. Dollar gezahlt werden.
There’s no place like Bethpage Black ⛳️🇺🇸🏆 pic.twitter.com/zOMoQ9vYQu
— Ryder Cup USA (@RyderCupUSA) November 15, 2024
Über eine andere Regelung beim Ryder Cup hatte sich bereits im Jahr 1999 Tiger Woods ausgesprochen. „Ich möchte den Betrag erhalten, egal ob es 200.000, 300.000 oder 500.000 U.S. Dollar sind. Ich denke, wir sollten das Geld behalten und damit machen können, was wir für richtig halten“, gab er gegenüber der Washington Post an.
Einige Spieler äußerten sich bereits, dass sie ihr erhaltenes Geld weiterhin spenden werden. „Fast alles geht über die Tony Finau Foundation an wohltätige Zwecke – abzüglich der Reisekosten“, sagte Tony Finau. Auch der stellvertretene Kapitän der USA, Stewart Cink, will die finanzielle Unterstützung an Neugeborenen-Intensivstationen sowie einem Brustkrebszentrum aufteilen.
Keegan Bradley wird 2025 Ryder-Cup-Kapitän von Team USA sein. Er erzählt, dass das mögliche Gehalt auch zukünftig nichts an der Einstellung des Teams ändern wird. „Egal, ob es um viel Geld ging oder um kein Geld, wir sind immer gekommen“, sagte er.
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