Bryson DeChambeau zwickt es im Rücken. Ein Gefühl, das Jason Day nur allzu gut kennt. Der Australier meldet sich in Torrey Pines zurück – mit runderneuertem Schwung.
Dass es bei Profigolfern mal im Rücken zwickt, ist nicht unbedingt ungewöhnlich. Der Rumpf muss bei Schwüngen, die den Driver auf weit mehr als 200 Stundenkilometer beschleunigen, einiges aushalten. Vor allem bei Bryson DeChambeau, dem Schwarzenegger unter den Golf-Profis. Der stand bei der Farmers Insurance Open wegen Schmerzen kurz vor der Aufgabe. Er fasste sich wiederholt an den unteren Rücken griff, massierte sein linkes Handgelenk und fluchte nach schmerzhaften Ballkontakten. Irgendwann war ihm bewusst: „Ich kann heute kein Golf spielen.“
DeChambeau biss sich durch – vielleicht auch mit dem Wissen, dass das Turnier in Torrey Pines ohnedies für ihn nach zwei Runden enden würde. Runden von 70 und 72 Schlägen reichten nicht für den Sprung ins Wochenende. Wie schwerwiegend die gesundheitlichen Probleme sind, bleibt offen. DeChambeau sprach in Kalifornien nicht mit den Journalisten, was natürlich Spekulationen zur Folge hatte. Vor allem auch, weil er bereits bei der Sony Open vor zwei Wochen wegen Problemen am Handgelenk kurzfristig abgesagt hatte. Seinen Start beim Einladungsturnier in Saudi-Arabien hat der U.S.-Open-Gewinner von 2020 bisher noch nicht gecancelt.
Lots of observers suspected Bryson’s back would eventually scupper him. Seems the trouble has started ahead of schedule. This is very Tiger-esque pic.twitter.com/wVLY9wCmUm
— Joe Molloy (@MolloyJoe) January 27, 2022
DeChambeau, 28, hatte in den vergangenen Jahren um die 20 Kilogramm an Muskelmasse zugelegt und seine Schwunggeschwindigkeit signifikant erhöht. Mittlerweile schwingt er mit einer Kraft, die ihn selbst in der Sonderdisziplin der Long Driver konkurrenzfähig macht. Man ihm nur wünschen, dass der Körper bei diesem Projekt auf Dauer mitspielen.
Rücken-Patient Day sendet Lebenszeichen
Wenn es um Rückenprobleme geht, kann ein ehemaliger Weltranglistenerster ganz gut mitreden. Jason Day plagen seit Jahren Probleme. Zwischenzeitlich so ernste, dass sogar ein Karriereende im Raum stand. In der Weltrangliste fiel der australische Major-Sieger zuletzt aus den Top 100. Gemeinsam mit dem prominenten Golflehrer Chris Com startete Day bereits vor einem Jahr das Projekt “Comeback”. Ziel ist dabei, den Schwung so anzupassen, dass er nicht den Rücken nicht mehr so sehr belastet.
“Es ist so, dass man von der Spitze der Welt kommt und sie dann plötzlich unter einem zusammenbricht. Auch wenn ich in den vergangenen drei Jahren hier und da ein paar gute Platzierungen hatte, war es schwierig für mich herauszufinden, ob ich weitermachen möchte. Es ist so oder so schmerzhaft. Es ist schmerzhaft, wenn ich aufhöre, und es ist schmerzhaft, wenn ich weitermache, also musste ich mich einfach damit abfinden.”
SATURDAY NIGHT FIREWORKS! 🎇@JDayGolf holes out for eagle to tie the lead @FarmersInsOpen. pic.twitter.com/nd9ttHwuYA
— PGA TOUR (@PGATOUR) January 29, 2022
In Torrey Pines sprach Day vor der anwesenden Presse davon, dass er nun die Veränderungen erstmals auch während eines Turniers bewusst integriert habe. Zwar reichte es am Ende nicht ganz zum großen Wurf, aber am Ende stand beim Sieg von Luke List am Ende ein dritter Platz in der Bilanz. Die wichtigste Erkenntnis für den Australier war in dieser Woche aber, dass er erstmals seit langer Zeit wieder schmerzfrei antrat. “Ich kann aus dieser Woche viel Positives mitnehmen,” erklärte Day.
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