Europa gewinnt erneut den Solheim Cup. Matilda Castren sorgt mit einer spektakulären Rettung für die Entscheidung, Sophia Popov verliert ihr Einzel.
Die Vorzeichen waren klar vor dem Finale des Solheim Cup im Inverness Golf Club. Team Europa benötigte fünf Punkte aus den zwölf Einzeln, um den Pokal erneut mit nach Europa zu nehmen und 5,5 Punkte um ihn zu gewinnen. Am Ende wurden es sechs Punkte. Unter dem Strich stand ein 15:13-Sieg, der zweite Auswärtserfolg des europäischen Teams im seit 1990 ausgetragenen Vergleich zwischen den besten Proetten Europas mit denen der USA.
Die skandinavische Fraktion hatte einen gehörigen Anteil am Titelgewinn. Es war der Punkt der Finnin Matilda Castren, der dafür sorgte, dass Europa mit dem Pokal in der Hand zurück über den Atlantik reisen würde. Bevor die Dänin Emily Kristine Pedersen im letzten Spiel des Tages den Sieg besiegelte. Und nachdem Anna Nordqvist aus Schweden in einer hart umgekämpften und hochklassigen Eröffnungspartie einen halben Punkt beisteuern konnte.
Catriona Matthew: „Ihr habt mich gut aussehen lassen“
„Ich bin so stolz auf dieses Team“, bilanzierte Team-Kapitänin Catriona Matthew. „Am Ende des Tages mache ich keine Schläge. Es liegt wirklich an ihnen. Sie sind diejenigen, die den Sieg errungen haben. Ihnen gebührt die ganze Anerkennung, also danke, Team. Ihr habt mich gut aussehen lassen.“ Nie zuvor war es einer europäischen Team-Kapitänin gelungen, zwei Mal in Folge erfolgreich zu sein.
„Es war wirklich nervenaufreibend, diese letzten Spiele zu verfolgen. Wenn man am Rand steht, kann man nichts tun. Matilda hat ein fantastisches Up-and-Down aus einem Bunker gemacht und dann mit einem langen Putt ihr Match gewonnen. Das Blatt wendete sich zu Gunsten der Amerikanerinnen, und ich glaube, es wendete sich wieder zu unseren Gunsten, und dann machte Emily mit ihrem Sieg am letzten Loch alles klar.“
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Leona Maguire spielt groß auf
Die Europäerinnen starteten gut in den Tag und gingen früh in Führung. Rookie Leona Maguire lieferte ein überragendes Match gegen Jennifer Kupcho und gewann 5&4. Die Irin holte insgesamt 4,5 der 5 möglichen Punkte.
„Ich habe diese Woche absolut alles gegeben. Ich hätte nicht mehr geben können und ich hätte mir keine bessere Woche wünschen können“, kommentierte Maguire. „Ich hatte mit Mel und Georgia zwei tolle Partnerinnen, die mich einfach mein Ding machen ließen, und ich bin so stolz darauf, diese Punkte geholt zu haben.“
Ein weiterer Punkt für Europa folgte kurz darauf, als Madelene Sagstrom mit 3&2 gegen Ally Ewing siegte.
Solheim Cup Finale: Europa mit frühen Punkten
Wenige Minuten später sah es nach einer klaren Sache aus. Celine Boutier verbesserte die Ausgangslage mit einem 5&4-Sieg über Mina Harigae. Europa benötigte nur noch zwei weitere Punkte, um die Trophäe zu behalten.
„Es war eine unglaubliche Woche. Ich habe heute einfach keinen Fehler gemacht, ich habe von Anfang an solide gespielt, und das hat mir definitiv geholfen, den Sieg zu holen“, sagte Boutier. „Die Chemie im Team war unglaublich, wir haben uns alle so gut verstanden, und ich denke, die Tatsache, dass wir hier kaum Unterstützung von den Fans bekommen haben, hat uns noch enger zusammengeschweißt.“
Auch am Finaltag gingen einige Matches bis auf die 18. Gleich im ersten Spiel holten Anna Nordqvist und Lexi Thompson jeweils einen halben Punkt für ihre Teams.
Die Aufholjagd des Teams USA hatte begonnen, als Nelly Korda mit einem 1-Auf-Sieg über Georgia Hall einen Punkt zurückholte, während Nanna Koerstz Madsen und Austin Ernst ihr Match teilten.
Sophia Popov verliert Einzel
Die Amerikanerinnen holten zwei weitere Punkte, als Megan Khang und Brittany Altomare Sophia Popov und Carlota Ciganda besiegten. Zu diesem Zeitpunkt stand es nur noch 13:11 für Europa. Popov gelang es auch in ihrer dritten Partie nicht, etwas Zählbares mitzunehmen. Dennoch fiel ihr Fazit positiv aus: „Ein Traum ist wahr geworden, als ich die Open gewonnen habe. Davor hätte ich nicht in einer Million Jahren gedacht, dass ich einmal hier stehen und mit all diesen tollen Mädchen abschlagen würde.“
Dann kam der Auftritt von Matilda Castren. Die Finnin schaffte es mit einem exzellenten Up-and-Down aus dem Bunker, den wichtigen 14. Punkt gegen Lizette Salas zu holen. „Es war so cool, das ganze Team dort zu haben, die blauen und gelben Farben zu sehen und die Leute jubeln zu lassen“, erklärte Castren. „Ich wusste, dass dieser Putt wichtig war, aber ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht genau, wie der Spielstand war. Ich wusste nur, dass ich ihn machen musste.“
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Nach der 14:11-Führung der Europäerinnen holten die Amerikanerinnen zwei weitere Punkte, Yealimi Noh und Jessica Korda besiegten Mel Reid und Charley Hull.
Emily Pedersen: „Musste ich mich wirklich zusammenreißen“
Im letzten Match lag Pedersen drei Löcher vor Schluss mit 3 auf in Führung, doch ihre Gegnerin Danielle Kang kämpfte sich zurück, brachte das Match bis zum 18 und lochte dort sogar zum Birdie.
Doch auch Pedersen verwandelte aus kürzerer Distanz, und sicherte so den 15. Punkt für ihr Team.
„Es war ein ziemlicher Kampf, denn nach der 15 wusste ich, dass wir gewonnen hatten und wollte mit allen feiern, also musste ich mich erst einmal sammeln. Es hat sich wirklich gut angefühlt, den letzten Putt einzulochen“, sagte Pedersen. „Ich habe mich so für Matilda gefreut. Ich glaube, alle unsere Rookies haben sich so gut geschlagen, und Leona hat es einfach krachen lassen. Das war so entscheidend für uns. Bei den letzten drei musste ich mich wirklich zusammenreißen, weil ich sie sehen und die ‚olés‘ hören konnte. Es war schön, es geschafft zu haben.“
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