Erste Runde der European Open 2024
European Open 2024: Deutsche Spieler mit starkem Auftakt
Die erste Runde der European Open 2024 sorgte bereits für einige Überraschungen. Neben der Auftaktführung von Jannik de Bruyn starteten auch andere Deutsche mehr als solide …
Alle Blicke waren am Donnerstag der European Open 2024 auf Jannik de Bruyn gerichtet. Der 24-Jährige konnte den Platzrekord auf dem Nord Course in Green Eagle vermeintlich einstellen, die Runde von neun unter Par gilt aber nicht offiziell als Rekord, da mit Besserlegen gespielt wurde.
Neben Jannik de Bruyn zeigten noch andere deutsche Spieler gute Auftaktrunden. Der Start musste aufgrund von starkem Nebel drei Stunden nach hinten verschoben werden, die Spieler ließen sich davon nicht beeindrucken.
Das zweitbeste Ergebnis aus deutscher Sicht konnte Nicolai von Dellingshausen aus der Gruppe am Vormittag einfahren. Der 31-Jährige freute sich nach seiner 71 (-2) sichtlich.
Jannik De Bruyn finishes with FOUR birdies to set the lead at nine-under 🤩#EO2024
— DP World Tour (@DPWorldTour) May 30, 2024
Nur einen Schlag dahinter folgte bereits Nick Bachem (Foto: picture-alliance), der mit seiner Runde von einem Schlag unter Par deutlich besser startete als im vergangenen Jahr. Dort hatte Bachem den Cut noch deutlich verpasst, in diesem Jahr will er sich weiter steigern.
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Nicolai von Dellingshausen zum Auftakt der European Open 2024
„Am Anfang stand ich nach der Verzögerung zum Start noch etwas neben mir. Ich hatte mich schon komplett aufgewärmt und war zu meiner Startzeit bereit. So lange habe ich mich noch nie aufgewärmt, aber ich habe eine gesundheitsgefährdende Menge Koffein getrunken“, gab von Dellingshausen nach seinem Auftakt lachend an.
„Ich fand es total cool, dass schon so viele Leute an der 1 dabei waren. Zwischendrin hat es sich dann etwas verteilt, aber auf den letzten vier Löchern war der Support wirklich schön.“ Problematisch fand von Dellingshausen den durchaus nassen Platz: „Der Platz ist durch die ganzen Regenfälle einfach länger als in den letzten Jahren. Ich war froh, dass wir heute wärmeres Wetter abbekommen haben, sodass der Platz etwas trockener wurde.“
Hilfreich war für Nicolai von Dellingshausen zum Auftakt der European Open 2024 auch seine Mentaltrainerin, die ihn nach Green Eagle begleitet hat. „Meine Frau war heute an meinem Bag, sie spricht oft mit meiner Mentaltrainerin. Alle sind Teil des Teams und alle wissen, was ich brauche, um zurückzukommen.“
Besonders wichtig sind laut von Dellingshausen auf Nachfrage von Golftime die Schläge vom Tee: „Viele Wedges hast du eh nicht ins Grün, deswegen muss man sich vom Tee in gute Positionen bringen.“
Gepusht wurde Nicolai von Dellingshausen auch durch die deutschen Fans: „Es ist immer ein anderes Feeling, hier draußen zu sein und die deutschen Fans zu haben. Ab der 1 sind viele dabei und deshalb macht es extrem viel Spaß, obwohl man als deutscher Spieler in Deutschland auch sehr viel zu tun hat.“
Einen Sieg konnte der 31-Jährige bislang noch nicht erringen, das soll sich bald ändern: „Ich muss einfach über vier Tage so spielen wie heute. Man muss einfach Golf spielen und nicht daran denken, dass man vorne mitspielt, so abgedroschen es auch klingt.“
Nick Bachem überrascht über gutes Ergebnis zum Start
Nick Bachem war mit Schulterproblemen nach Green Eagle gereist, die er sich selbst nicht erklären konnte: „Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich bin aufgewacht und habe das Gefühl gehabt, dass ich meinen Arm nicht mehr bewegen kann. Man hat ja dann immer schnell Sorgen, was das alles sein kann.“
Schlussendlich gab es für Bachem aber Entwarnung nach einem MRT: „Es war richtig cool, dass es so schnell mit dem Arzttermin und den Bildern geklappt hat. Es ist im Endeffekt nur eine Entzündung in der Kapsel der Schulter. Tut weh, aber es kann nicht mehr kaputtgehen, also ging das mit ein paar Schmerzmitteln heute.“
Obwohl er sich in den letzten Wochen gut gefühlt hatte, überraschte ihn der Auftakt bei der European Open 2024: „Ich konnte die letzten Tage leider nicht auf dem Platz sein, deswegen habe ich nicht mit einer Runde unter Par gerechnet. Ich habe ein paar Fehler gemacht, habe meine Runde aber zusammengehalten und bin jetzt echt happy.“
Die Schwierigkeiten liegen für Bachem vor allem bei der Nässe auf dem Platz: „Obwohl das Rough nicht so lang ist, wie in den letzten Jahren, spielt es sich aufgrund der Nässe schwierig. Von da ist es schwer, aufs Grün zu kommen und die Up and Downs sind auch nicht einfach.“
Bachem lobt deutsche Fans
Bachem erzählte, dass die Spieler auf dem Nord Course zu keinem Zeitpunkt durchatmen könnten. „Auf jedem Loch geht der Stress von Neuem los. Ein Glück kann ich mich gleich auf die Physio-Bank legen und dann schauen wir mal, was morgen kommt.“
Im Golftime-Interview erzählte Nick Bachem dann noch, dass der späte Start ihn sogar gefreut hatte. „Heute Morgen war es doch noch sehr kalt, das wäre für die Schulter nicht gut gewesen. Außerdem finde ich es immer schön, mit den Spielern und Leuten zu quatschen“, sagte er lachend.
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Auch Bachem lobte den Support der deutschen Fans, die ihn zu besseren Leistungen anspornten. „Das ist einer der Gründe, wieso ich heute unbedingt spielen wollte. Man weiß hier einfach immer, dass viele Leute mitkommen und das ist schon was Besonderes. Ich bin am ersten Abschlag dann immer sehr aufgeregt und das macht sehr viel Spaß.“
Nachdem es im letzten Jahr nicht ganz rund gelaufen war, zeigte sich Bachem über die Verbesserung zum Auftakt der European Open 2024 selbst überrascht. „Ich weiß gar nicht, woran es liegt. Das ist ein Golfplatz, den man irgendwie verstehen muss. In den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, den Platz zu schwer zu finden. Jetzt habe ich mir einfach gesagt, dass ich mir da gar keine Gedanken machen und ihn einfach spielen sollte.“
Hilfreich war laut Bachem auch der Sieg bei der Jonsson Workwear Open 2023. „Der Sieg kam für mich überraschend. Man hofft natürlich darauf, aber kann nie damit rechnen. Ich fühle mich relativ wohl hier auf der Tour, was mir durch die netten Leute sehr erleichtert wurde. Ich denke gar nicht so viel über das Gewinnen nach und spiele einfach Golf. Vier gute Tage Golf, mehr ist es am Ende nicht“, gab Bachem lachend zu.
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