Siem mit zwei schwachen Löchern
European Open 2024: Tiger Christensen zufrieden – Siem frustriert
Die erste Runde der European Open 2024 ist gespielt, Tiger Christensen konnte einen soliden Auftakt feiern. Marcel Siem zeigt sich hingegen frustriert über den Start …
Mit neun unter Par legte der Deutsche Jannik de Bruyn einen überragenden Start bei der European Open 2024 hin. Mit Nicolai von Dellingshausen und Nick Bachem zeigten auch zwei weitere Deutsche überaus solide Leistungen.
Tiger Christensen (Foto: Robin Dittrich) ist mit seinen 20 Jahren noch als Amateur im Feld der diesjährigen European Open 2024. Im vergangenen Jahr feierte der Deutsche auf dem Nord Course in Green Eagle sein Debüt auf der DP World Tour. Dort verpasste er den Cut mit 79 und 80 Schlägen aber deutlich.
Marcel Siem konnte in der vergangenen Saison hingegen einen zweiten Platz feiern. Nach einer langen Verletzungspause wollte es für den 43-Jährigen noch nicht auf den gesamten 18 Löcher funktionieren.
What a putt 👏@SiemMarcel entertaining the home crowds 🇩🇪#EO2024 pic.twitter.com/qknPuqlVDT
— DP World Tour (@DPWorldTour) May 30, 2024
Siem zeigte sich nach einem Auftakt von drei über Par frustriert und erzählte, sich über eine Entscheidung aufzuregen. Zur Vorwoche zeigte er sich dennoch stark verbessert.
Besser sieht es in diesem Jahr für Tiger Christensen aus, zum Auftakt konnte er eine Runde von einem Schlag über Par einfahren. „Es war gut heute“, freute sich der 20-Jährige. „Ich hatte kein gutes Warm-up, um ehrlich zu sein. Mit den ganzen Verspätungen heute Morgen hat sich das eh langgezogen. Ich bin aber gut gestartet, habe gut gespielt und mich in viele gute Positionen gebracht. Wichtig waren vor allem die vielen langen Putts, die ich heute getroffen habe.“
Tiger Christensen über den Auftakt
An den verpassten Cut bei der European Open im letzten Jahr verschwendet Tiger Christensen keine Gedanken mehr. „Ich glaube, dass ich mich einfach weiterentwickelt habe. Vor einem Jahr war ich bei Weitem noch nicht so komplett in meinem Spiel wie jetzt. Obwohl wir keine Einspielrunde hatten, hatten mein Caddie und ich einen guten Plan für die heutige Runde.“
Nicht wichtig ist es laut Christensen, wer im Flight an seiner Seite steht. Am Donnerstag und Freitag teilt er die Tee Time mit dem mehrfachen DP World Tour Sieger Nicolas Colsaerts. „Ich habe letzte Woche noch am College gespielt, für mich macht es keinen Unterschied, mit wem man spielt.“
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Ein besonderes Highlight war für Tiger Christensen vor allem die 151. Open Championship, die er im vergangenen Jahr spielen konnte. „Das war das beste Erlebnis in meinem bisherigen Leben.“ Der Schritt ins Profilager soll dennoch etwas warten: „Ich habe noch ein Jahr am College. Ob der Schritt davor oder danach kommt, ist noch offen.“
Am Abend will sich Christensen vor allem von der ersten Runde und einem kleinen Jetlag erholen: „Ich gehe noch ein bisschen auf die Range und will mich dann entspannen, ich bin gefühlt noch in einer anderen Zeitzone.“
Wie alle deutschen Spieler war auch Tiger Christensen begeistert von den Fans der European Open 2024. „Es waren heute ein paar Leute dabei, die ich sehr gut kenne. Es war sehr cool, die Stimmung ist super.“
Marcel Siem frustriert über Entscheidung am Donnerstag
Marcel Siem konnte in der vergangenen Woche seinen ersten Turnierstart seit fast vier Monaten angehen. Bei der Soudal Open 2024 lief es nach langer Verletzungspause noch nicht rund, Siem beendete das Turnier auf dem geteilten 147. Rang.
Bei der European Open 2024 erhoffte sich Marcel Siem eine Verbesserung. Auf seinen ersten neun Löchern lag Siem dann zwei unter Par, was ihn selbst überraschte, wie er im Interview zugab. „Mein Selbstvertrauen ist eigentlich bei null. Es wäre schön gewesen, eine gute Runde hereinzubringen, um wieder eine Selbstverständlichkeit zu entwickeln. Ich habe mich aber auch bei zwei unter Par nicht so gefühlt, als hätte ich alles unter Kontrolle.“
Nach seiner Verletzung hoffte Marcel Siem auf sommerliche Temperaturen: „Ich war heute sehr froh, dass wir wegen des Nebels später hinausgegangen sind. Ich fand den Platz noch nie so einfach zu spielen wie heute. Die Abschläge waren weit vorne, die Grüns waren perfekt, die Fahnenpositionen waren okay. Deswegen war heute eigentlich einiges drin.“
Der Knacks in seinem Spiel kam dann auf der vierten Bahn, an der er nur ein Triple-Bogey spielen konnte. „Auf der vier wollte ich den zweiten Schlag eigentlich ablegen, aber die Entfernung war perfekt für das Holz 5. Da würde keiner Zurückstecken und sagen, dass er mit einem Eisen 6 vorlegt. Im Endeffekt kann ich mir natürlich in den Arsch beißen, aber es ist passiert, war natürlich sehr schade.“
Zwei Löcher weiter folgte dann noch ein Doppel-Bogey, durch das Siem im Endeffekt mit drei über Par ins Clubhouse kam. „Man weiß nie, wie man nach so einer Verletzung ins Turnier geht. Klar möchte man vorne mitspielen, aber das ist einfach nicht garantiert. Ich habe den Ball auf der Range auch nicht gut getroffen, aber auf dem Platz sehr gute Schläge gemacht. Ich backe erst mal kleine Brötchen, aber werde morgen versuchen, das Beste aus mir herauszuholen. Entweder ich schieße morgen zehn über Par oder sechs unter.“
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