Viktor Hovland kritisiert Führung der PGA Tour
Viktor Hovland an Jay Monahan: „Zeig endlich Verantwortung!“
Viktor Hovland hat kein Blatt vor den Mund genommen, als er im Vorfeld der PLAYERS Championship zu seiner Meinung über die Führung der PGA Tour – respektive Jay Monahan – befragt wurde …
Viktor Hovland äußert sich normalerweise sachlich und fasst sich kurz, wenn er zum aktuellen Status der PGA Tour und des Profigolfsports angesprochen wird.
Doch das änderte sich erstmals vergangenen Dezember, als der Norweger die Gerüchte über seinen Wechsel zu LIV Golf dementieren musste. Und in dem Zuge erstmals auch das Management der PGA Tour kritisierte.
Im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld der PLAYERS Championship im TPC Sawgrass in Florida bezog die Nummer 4 der Weltrangliste abermals klar Stellung zu diesem Thema.
Gefragt, wie es um sein Vertrauen in die derzeitige Führung der Tour stehe, räumte Hovland ein, dass er lediglich „Golf spiele, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und er nicht alle Antworten kenne“.
Er sagte aber auch, dass er glaube, dass Jay Monahan einige schwerwiegende Fehlentscheidungen getroffen habe. Hovland sei zudem besonders verärgert darüber, dass der PGA-Tour-Commissioner nicht zu diesen Fehlern stehe.
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„Es gab einige Dinge, die gesagt wurden, die dann wieder zurückgenommen wurden“, so Viktor Hovland. „Und dann wurden die Dinge zunehmend widersprüchlich.
Als Leiter einer Organisation möchte ich, dass eine solche Person Verantwortung übernimmt. Dass sie sagt: ‚Hey, wir haben ein paar Fehler gemacht, aber so werden wir sie berichtigen‘. Anstatt sie unter den Teppich zu kehren, was meiner Meinung nach zu einem gewissen Grad geschehen ist.“
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Viktor Hovland über Jay Monahan: „Wenn man Fehler macht, muss man zu ihnen stehen …“
„Ich habe nichts dagegen, dass Menschen Fehler machen. Wir alle machen Fehler. Aber ich denke, wenn man einen Fehler macht, muss man zu ihm stehen. Und sagen: ‚Hey, wir versuchen, es besser zu machen, und so werden wir es angehen.'“
Hovland ging nicht näher darauf ein, auf welche „Fehler“ er sich bezog. Obwohl er offenbar mit vielen Spielern übereinstimmt, sehr unzufrieden darüber gewesen zu sein, im Dunkeln gelassen worden zu sein, als am 6. Juni 2023 die Rahmenvereinbarung zwischen der PGA Tour, dem Saudi Public Investment Fund und der DP World Tour bekannt gegeben wurde.
„Ich denke einfach, dass es eine gewisse Balance geben muss zwischen: ‚Okay, es ist eine Mitgliedsorganisation, in der die Führung die Mitglieder vertritt. Und dann werden Entscheidungen getroffen, ohne dass die Spieler von diesen Entscheidungen wissen oder überhaupt Informationen dazu haben.
Ich denke, dass es da eine gewisse Transparenz geben muss. Also nach dem Motto: ‚Hey, wir vertreten die Spieler, denn dies ist eine Mitglieder- oder Spielerorganisation‘.
Ich denke, diese beiden Seiten müssen besser miteinander in Einklang gebracht werden“, so Viktor Hovland.
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Signature Events – gut oder nicht gut?
Der amtierende FedExCup-Champion brachte auch das neue Konzept der Signature Events der PGA Tour zur Sprache. Er pflichtete dabei Lucas Glovers jüngst erfolgten, hitzigen Kommentaren zu diesem Thema bei.
Glover hatte das Konzept der Turniere mit kleineren Teilnehmerfeldern und enormen Geldbeträgen scharf kritisiert. „Nichts von dem, was in den letzten zwei oder drei Jahren passiert ist, wird meiner Meinung nach dem Spiel helfen“, war sein Kommentar.
„Die Signature Events sind für die Spieler, die an den Turnieren teilgenommen haben, großartig“, so Viktor Hovland.
„Ich weiß aber nicht, ob es das ist, was die Fans unbedingt sehen wollen. Ob das langfristig zu einem besseren Produkt führen wird oder eben nicht. Ich höre Argumente dafür, ich höre aber auch Argumente dagegen.
Aber letzten Endes weiß ich nicht, was die Fans sehen wollen. Wollen sie diese begrenzten Spielerfelder sehen? Oder wollen sie die größeren sehen – ich weiß es nicht.
Daher, ja, ich weiß nicht wirklich, auf welchem Weg wir uns gerade befinden …“
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