Bernhard Langer hält auch mit 63 noch gut mit beim Masters in Augusta. Bryson DeChambeau zeigt sich tief beeindruckt.
Manchmal musste sich Bernhard Langer am Wochenende vor Augen führen, weshalb er eigentlich über Augustas Fairways schlenderte. Um seinen Namen möglichst weit oben auf dem Leaderboard zu platzieren. So, wie es der 63-Jährige seit Jahrzehnten versucht. Und wie es dem zweimaligen Turniersieger vor allem in Augusta auch im Herrenzirkus, im Reich der Athleten und Longhitter, immer wieder eindrucksvoll gelingt.
Auch 2020 war so ein Jahr, in dem die Golfwelt ihren Hut zog vor der Leistung dieses Ausnahmegolfers. Langer verlässt sein geliebtes Augusta nicht nur als ältester Masters-Teilnehmer, der den Sprung ins Wochenende meisterte, sondern verabschiedet von Azalea, Golden Bell und Co. mit einem besseren Gesamtergebnis als Bryson DeChambeau, jenem Paradeathleten, der im Vorfeld als Top-Favorit gehandelt wurde.
Bernhard Langer besser als Bryson DeChambeau
Es war eine dieser Pointen beim Masters 2020, dass Langer am Sonntag eben mit DeChambeau unterwegs war. So traf der der Längste im Feld auf den Kürzesten. Bisweilen trennte die beiden Bälle nach dem Abschlag ein volles Wedge. Doch unter dem Strich stand am Finalsonntag eine 71 bei Langer und eine 73 bei DeChambeau.
Langer, der am Samstag mit Rory McIlroy einen weiteren absoluten Weitenjäger an der Seite hatte, staunte nicht schlecht über das Spiel der Elite. „Ab und zu musste ich mir sagen: ‚Hör auf zuzuschauen und spiel dein Spiel”, gestand er. „Das Spiel der absoluten Longhitter erleben zu dürfen, das ist schon erstaunlich.“
Noch erstaunlicher ist die Tatsache, dass dieser ewig wettbewerbsfähige Deutsche im Konzert der Größten auf dem 29. Platz landete. Besser als Bryson. Besser als Tiger und Phil. Wo die Konkurrenten die Grüns mit kurzen Eisen anspielten, zückte Langer reihenweise die Hölzer, um den Ball an strategisch sinnvolle Stellen ums Grün abzulegen, und dann mit dem kurzen Spiel zu punkten.
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Masters – DeChambeau über Langer: „Das ist das Coole am Golf“
„Auch wenn ich meilenweit an ihm vorbeischlage, spielt er immer noch besser als ich“, lobte DeChambeau. „Das ist das Coole am Golf. Man kann auf diverse Art und Weise ein gutes Ergebnis erzielen, und er kann das noch in seinem Alter. Sein Eisenspiel ist überragend, da holt er wirklich alles raus.”
Langer denkt noch nicht daran, seine ewige Spielberechtigung beim Major-Turnier altersbedingt aufzugeben. „Ich glaube, ich kann noch ein paar Jahre dabei sein“, erklärte er. „Ich weiß, wie man diesen Golfplatz spielt, ich muss meine Winkel spielen und mich auf mein kurzes Spiel verlassen. Bei mir kommt es nur auf den Putter an.”
Im April freut sich Langer auf die voraussichtlich trockeneren Bedingungen. Dann muss auch er nicht immer nur mit den Hölzern annähern.
Vielleicht kann er die frisch aufgestellte Bestmarke weiter ausbauen und gleichzeitig beobachten, wie enorm schnell sich der Golfsport entwickelt.
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