It‘s Masters week! Obwohl das erste Majordes Jahres erst am Donnerstag mit dem Ceremonial Tee Shot eröffnet werden wird, steppt seit Montagmorgen der sprichwörtliche Bär auf dem Augusta National.
Schon drei Tage vor Beginn herrscht Festivalstimmung, denn obwohl an diesem Montag nur trainiert wird, wälzt sich eine unfassbare Masse an Besucher über den weltberühmten Golfplatz.
In diesem Jahr habe ich das ersten Mal die Ehre, das legendärsten Golfturnier im Kalender vor Ort zu erleben – an der Seite unseres Augusta-Veteranen Oskar Brunnthaler, der sein 21. Masters feiert.
Und ja, mir wurde nicht zu viel versprochen. Schon beim ersten Blick auf die Anlage setzt unterschwellig Schnappatmung ein.
Denn, obwohl die Fernsehkameras das Turnier perfekt in Szene setzen und ich in den vergangenen Jahrzehnten bei so ziemlich jeder Übertragung mitgefiebert habe, begreift man doch erst vor Ort, warum der Augusta National zwar technisch gesehen „nur“ ein Golfplatz sein mag. Jedoch in Wirklichkeit ein monumentales Spektakel darstellt.
Montag, 3. April: 1. Trainingstag
Mich haben bei meiner „Erstbegehung“ vor allem die krassen Höhenunterschiede ins Staunen gebracht. An so mancher Bahn wie bspw. Loch 2 oder 10, könnte man, – einem dramatischen Klimawandel vorausgesetzt –, durchaus auch einen Skilift betreiben.
Um wieder etwas auf den Boden zurück zu kommen, besuchten wir den „Golf Shop“. Nicht zuletzt, um die Preise für unser alljährliches Lesergewinnspiel zu erstehen.
Die Schlange vor dem weißen Gebäude im Kolonialstil erinnert ein wenig an ein Fahrgeschäft in Disney World während der Ferienzeit.
Endlose Windungen und Trippelschritte später stehen wir schließlich inmitten des „Master Wonderlands“. Und damit verbunden auch inmitten eines absurden Menschengedränges, welches vor allem mit Rückblick auf die Corona-Zeit nur als „wild“ zu bezeichnen ist.
Gigantische Wände sind mit zahllosen Kappen, Shirts und sonstigen Textilvarianten verziert, die man auf Zuruf überreicht bekommt.
In atemberaubenden Tempo leeren sich die Regale und werden ebenso flink wieder befüllt. Und so mancher unvorsichtiger Besucher verfällt in einem wahren Konsumrausch. Und verlässt die Merchandising-Abteilung mit prall gefüllten Einkaufstauschen und einer rotglühenden Kreditkarte.
Das Masters: Ein Major, das Seinesgleichen sucht
Das Masters, so mein erster Eindruck, wird von den Patrons in einer Art und Weise zelebriert, die in der Welt des Profigolf seinesgleichen sucht.
Und man muss sich immer vor Augen halten, die meisten der Montagsbesucher haben wirklich nur eine Eintrittskarte für diesen einen Tag erhalten. Und werden vom eigentlichen Turnier, zumindest vor Ort, nichts mitbekommen.
Trotzdem genießen sie einen entscheidenden Vorteil: sie dürfen Fotos machen. Zwar nicht mit dem Mobiltelefon (diese sind auf der kompletten Anlage verboten), jedoch mit Fotokameras (die hier ein erstaunliches Revival erleben).
Wer ab Mittwoch bis Sonntag das eigentliche Wettbewerbsgeschehen miterleben darf, muss gänzlich auf Erinnerungsschnappschüsse verzichten. Und nimmt ganz „Old School“ nur die gewonnenen Eindrücke mit nach Hause.
Am Dienstag werden wir am Amen Corner und an der 16 Platz nehmen, an der die Spieler traditionell den Ball über das Wasserhindernis ditschen lassen. Ein Riesenspaß, der von den Zuschauern begeistert gefeiert wird.
Und wir wollen versuchen, die Proberunde von Tiger Woods und Rory McIlroy zu begleiten und werden genau drauf schauen, wie rund Tiger wirklich laufen kann.
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