Kaum zu glauben. Weniger als 24 Stunden, nachdem die Zuschauer noch aufgrund hochsommerlicher Temperaturen in maximal luftiger Freizeitkleidung regelrecht brutzelten, müssen viele der Patrons (so wie auch ich) feststellen, dass man für die dramatische Wetterveränderung des Samstags schlicht nicht die passende Kleidung im Gepäck hatte.
Es war wirklich erbärmlich kalt an diesem dritten Spieltag des 87. Masters (nur 8 statt der 28 Grad Celsius vom Vortag). Die Intensität des Dauerregens variierte zwischen Niesel, entnervendem Landregen und Duschkabine auf Maximum.
Trotzdem wagten die Veranstalter des Augusta National die Wiederaufnahme des am Vortag abgebrochenen Spielbetriebs und schickten die Golfstars ab 8 Uhr Ortszeit zurück auf die Anlage.
Zwar handelt es sich um höhere Gewalt, trotzdem grenzte die Gemengelage ein wenig an Wettbewerbsverzerrung.
Denn, während Brooks Koepka bei perfekten äußeren Bedingungen einen Score von -12 auf die Scorekarte zaubern durfte, musste der Spanier Jon Rahm neun seiner 18 Löcher bei diesen dramatisch unangenehmen Bedingungen über die Bühne bringen.
Vor allem an den längeren Par 4-Bahnen wie beispielsweise der 18, sah man, dass selbst ein Longhitter wie Rahm Probleme bekam, die Grüns mit zwei Schlägen zu erreichen.
Dementsprechend durchwachsen sah auch die Scorekarte des U.S. Open-Champions 2021 aus, der mit einem Bogey auf der letzten Bahn endlich ins Trockene zurückdurfte.
Durchstarten in die 3. Runde
Kurz nachdem die letzte Gruppe den Kampf gegen die Elemente hinter sich gebracht hatte, wurde auch schon Runde 3 parallel von den Abschlägen 1 und 10 gestartet. Eine absolute Seltenheit beim Master, aber anders wäre ein Finale am Sonntag völlig utopisch.
In der finalen Paarung standen der Führende Brooks Koepka (-12), der zwei Schläge Vorsprung auf Jon Rahm im Gepäck hatte, sowie der Sensations-Amateur Sam Bennett (-8).
Dieser erwischte jedoch keinen guten Start und begann mit zwei Bogeys, während Koepka seine Runde fehlerlos verwaltete und sogar noch ein Birdie einstreuen konnte.
Als nach gerade einmal sechs gespielten Bahnen der Platz schließlich komplett abzusaufen drohte, hatten die Veranstalter ein Einsehen und brachen den Spieltag ab.
Für die Zuschauer mit Tagestickets war dieser Tag beim Masters ein sprichwörtlicher Schlag ins Wasser.
Deshalb war Frust-Shopping angesagt und der Golf Shop, in dem es die exklusiven Masters-Merchandising-Artikel zu kaufen gibt, schien noch mehr als allen Nähten zu platzen als an den anderen Tagen.
Immerhin kann man die zahllosen Artikel mit dem Masters-Logo wirklich weder Online noch sonst irgendwo erwerben, sondern ausschließlich in dieser Woche auf dem Gelände des Augusta National.
Von Montag bis Sonntag kommen hier sagenhafte 70 Millionen U.S.-Dollar Umsatz zusammen, also rund zehn pro Tag, eine Million pro Stunde, 16.000 Dollar pro Minute und 277 Dollar pro Sekunde.
Am heutigen Sonntag wird das Spielgeschehen ab 14:30 Uhr deutscher Zeit fortgesetzt. Die Finalrunde soll ca. 18:30 Uhr deutscher Zeit wieder von Abschlag 1 und 10 gestartet werden, damit man bequem vor der Dämmerung in Augusta ab ca. 01:30 Uhr deutscher Zeit den Sieger ermittelt hat.
Die weltweite TV-Übertragung der vierten Runde soll laut Veranstalter um 20:00 Uhr deutscher Zeit beginnen.
Na, schauen wir mal …
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