Das Projekt Premier Golf League startet einen neuen Anlauf und lockt die Besten der Welt mit ihren Millionen. Für Abtrünnige könnten es unbequeme Folgen geben.
Im europäischen Spitzen-Fußball protestieren Fans gegen die Super League. Was die weltbesten Golfern betrifft, debattiert man mal mehr mal weniger intensiv über das Projekt Premier Golf League.
Investoren aus Saudi-Arabien haben es sich bereits seit einiger Zeit zum Ziel gemacht, ein neues Format zu etablieren. Aktuell versuchen die Organisatoren die Protagonisten erneut und mit Nachdruck von ihrem Projekt zu überzeugen.
Die Gemeinsamkeiten? Viel Geld für die Besten ihres Fachs, eine gravierende Veränderung des Turnierbetriebs sowie um eine Abspaltung einer kleinen Elitegruppe vom Rest.
Laut Telegraph haben einige der besten Spieler der Welt nun äußerst lukrative Vertragsangebote bekommen. Es heißt: 30 bis 50 Millionen gäbe es an Gage für Johnson, Koepka, Mickelson und Co. Weitere Abermillionen sollen dann bei den Turnieren als Preisgeld fließen. Die bisherigen Details: 18 Turniere mit 40-48 Spielern sowie ein Team-Event am Ende der Saison. Der Spielbetrieb soll im Herbst 2022 aufgenommen werden.
Premier Golf League: Keine Majors mehr für Teilnehmer
Ein mögliches Problem dabei aus Spielersicht: Jeder, der sich für dieses lukrative Abenteuer entscheidet, würde mit ziemlicher Sicherheit nicht auf der PGA Tour antreten dürfen. „Wir haben Regelungen, die es uns ermöglichen, die Interessen unserer Medienpartner, unserer Sponsoren und aller unserer Unterstützer zu schützen“, erklärte PGA Tour Commissioner Jay Monahan bereits im vergangenen Jahr. Aktuell diskutieren die Verantwortlichen darüber, ob abtrünnige Spieler nicht auch das Startrecht bei Majors und dem Ryder Cup verlieren könnten.
Auch wegen der Konkurrenz von der Arabischen Halbinsel haben sich die European Tour und die PGA Tour im vergangenen Jahr zu einer strategischen Partnerschaft verabredet. Dabei investierte die PGA Tour 90 Millionen in European Tour Productions. Das Medienunternehmen produziert und vertreibt Inhalte rund um den Profi-Golfsport.
Ebenfalls im Zusammenhang mit der Premier Golf League könnte das neue Player Impact Program der Tour stehen. Die zehn größten Aushängeschilder sollen in Zukunft mit einem Bonuspool von 40 Millionen Dollar belohnen. Dabei wird der Wert eines Spielers nicht nur auf seinen Leistungen auf dem Platz basieren, sondern vielmehr auf einem Impact Score, der unter anderem die Popularität in der Google-Suche oder den Markenwert mit einberechnet. Der Spieler mit dem größten Mehrwert erhält stolze acht Millionen Dollar.
An diesen Maßnahmen kann man ableiten: Die Touren nehmen die Gefahr sehr ernst.
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