Das Ryder Cup Team Europe hat Änderungen am Qualifikationsverfahren für die Austragung 2023 in Italien vorgenommen. Diese orientieren sich an denen der Amerikaner und lassen möglicherweise eine Hintertür für LIV Golfer offen …
Das Ryder Cup Team Europe hat bekanntgegeben, dass es hinsichtlich der Qualifikationskriterien für 2023 dem Beispiel der Vereinigten Staaten folgen wird.
Sechs Spieler werden dabei automatisch durch Punkte-Qualifikation in das zwölfköpfige Team berufen, die weiteren sechs von Kapitän Luke Donald ausgewählt.
Auch die Art und Weise, wie die Qualifikationspunkte erworben werden, wurde geändert. In den vergangenen Jahren bestand hier ein Verhältnis von 6:1 (12.000 Punkte zu 2.000 Punkten) zwischen dem, was bei den Majorn und den regulären Turnieren zu holen war.
Nach dem neuen System ist dieses Verhältnis nun auf 4:1 gesunken und wird nach den folgenden Kriterien aufgeschlüsselt:
- Majors / DP World Tour Championship: 6.000 Punkte
- Rolex Series Turniere / World Golf Championships: 5.000 Punkte
- Turniere mit einem Preisgeld von $5 Millionen oder mehr: 3.500 Punkte
- Turniere mit einem Preisgeld von $2 Millionen oder mehr: 2.500 Punkte
- Turniere mit einem Preisgeld von weniger als $2 Millionen: 1.500 Punkte
+++ Zum Thema: Luke Donald neuer Ryder Cup-Kapitän 2023 +++
Kapitän Luke Donald: „Viel Arbeit geleistet worden …“
„Hinter den Kulissen ist bereits viel Arbeit geleistet worden. Aber in vielerlei Hinsicht ist der Start der Qualifikationsphase auch der eigentliche Beginn der Ryder-Cup-Reise“, so Donald. „Deshalb freue ich mich, diese Details heute zu bestätigen. Wir konzentrieren uns alle darauf, den Ryder Cup im nächsten September in Rom zurückzugewinnen. Und dieses Qualifikationssystem gibt uns die beste Möglichkeit, genau das zu tun.“
Was die Frage angeht, wie mit LIV-Golf-Spielern zu verfahren sein soll, so hatte die DP World Tour zwar zuvor erklärt, dass ein Wechsel zu der von Saudi-Arabien unterstützten Liga zum Ausschluss vom Ryder Cup führen würde. Aber es gibt keinen speziellen Passus, der LIV Golf-Spieler ausschließt, zumindest nicht in den Teilnahmekriterien.
Diese lauten: „Für die Zwecke der Festlegung der Eignung für die Auswahl für das europäische Ryder-Cup-Teams 2023 beziehen sich alle Richtlinien ausschließlich auf Mitglieder und Mitgliedschaften der DP World Tour. Und das unabhängig davon, ob es sich um aktive Mitglieder, angeschlossene Mitglieder, Ehrenmitglieder auf Lebenszeit, ehemalige Champions oder aktive europäische Mitglieder der Challenge Tour handelt.“
Dahingehend würde der „ehemalige Champions“-Status ehemaligen DP World Tour-Spielern bzw. aktuellen LIV Golf-Spielern die Möglichkeit geben, ins Team zu kommen.
Schwierig, aber nicht unmöglich …
Der Weg dorthin wäre zwar schwer, da die Spieler fast alle ihre Punkte über die Majors sammeln müssten. Der Grund: Sie werden wahrscheinlich nicht an vielen, wenn überhaupt an DP World Tour-Turnieren teilnehmen dürfen. Aber er wäre möglich.
Zudem besteht auch die Möglichkeit, dass Luke Donald einige seiner Captains Picks an LIV Golf-Spieler vergibt.
Brisant wird das Thema mit zunehmender Zeitschiene auf jeden Fall werden, vor allem vor dem Hintergrund, dass einige wenige LIV Golf-Mitglieder in einem Rechtsstreit ein vorübergehendes Spielrecht auf der DP World Tour gewonnen haben.
Und daraus resultierend fast 20 von ihnen nächste Woche bei der BMW PGA Championship in Wentworth antreten werden.
Die Amerikaner stehen jedenfalls fest zu ihrer Entscheidung, keine LIV Golf-Spieler in ihrem Ryder Cup-Team zuzulassen.
Der Ryder Cup 2023 beginnt am 29. September. Die Vereinigten Staaten haben die Austragung 2021 mit 19:9 für sich entschieden. Es sei dabei aber auch erwähnt, dass das amerikanische Team seit 1993 nicht mehr außerhalb den USA gewonnen haben.
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