Der Schwung des PGA Champions 2022 und zweifachen Majorsiegers Justin Thomas mit dem Driver. Analysiert von Danny Wilde, Headcoach der Golfsportmanufaktur im Golf Valley München.
Der PGA Champion steht in seiner Ansprechposition wie im Lehrbuch und lässt den Driver in der Luft schweben.
Bei seinem Takeaway hält er den Schläger
vor dem Körper, sein Kopf bewegt sich leicht nach rechts. Dies hilft ihm, eine vollständige Oberkörperdrehung mit frühem Gewichtstransfer nach rechts zu erreichen.
Auf halbem Weg im Rückschwung wandern seine Hände hinter den Oberkörper und erzeugen somit eine steilere Schaftebene.
Verhältnismäßig steil ist die Armposition
am höchsten Punkt seiner Bewegung und
gut zu erkennen, wie er seine Kraft im rechten Bein auflädt.
Hier sieht man gut, wie sich Justin stark
von seinem rechten Bein abdrückt. Dies führt zuerst zu einer tieferen linken Hüfte,
die ein schnelles erstes Linksdrehen der Hüften zurück zur Mitte zur Folge hat.
Starker Druck auf der Zehenspitze des rechten Fußes, während die Hüfte sich Richtung Ziel dreht und die Hände den Schläger auf einer vermeintlich steileren Bahn Richtung Ball beschleunigen.
Kurz vor dem Treffmoment geht Justin in eine Streckung seiner linken Seite über, um die Hüfte weiter um die Mitte Richtung Ziel zu drehen. Dadurch und durch seinen
druckvollen „Michael-Jackson-Move“ im rechten Bein heben sich seine Hände und der Schaft flacht ab.
Immer noch mit viel Druck auf seiner hinteren Zehenspitze, hat Thomas es geschafft, den Schläger so stark abzuflachen und den Ball durch die
Körperstreckung in der Aufwärtsbewegung zu treffen. Daraus resultiert der höchste Abflugwinkel auf der PGA Tour.
Selbst in dieser Position schwebt Justin noch und entlädt seine Schwungenergie.
Er trifft den Ball dabei fast so konstant wie ein Roboter.
Diese Position erreicht nur ein wahrer Athlet mit viel Training, auch abseits der
Driving Range.
Kurz vor Ende des Schwungs landet Thomas perfekt im Gleichgewicht.
Ich bewundere seine Bewegung, die ich gerne einmal auf den Swing Catalyst Motion Druckmessplatten analysieren würde. Natürlich nur, um mir ein paar Ideen für längere Drives durch Bodenkraft
zu holen ...