Sportphysio Dr. Christian Haid: Gute Schlagweiten erzielen ...
Golf und Fitness: Es ist nie zu spät
Golf und Fitness. Golf ist eine technische Sportart, daher kann man auch mit wenig Kraft sehr gute Schlagweiten erzielen. Die besten Golf-Zeiten liegen noch vor uns.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie ältere Golfer nach dem Erlernen der essenziellen Bewegungsmuster weiter schlagen als je in ihrem Leben zuvor. Wichtig ist, sich auf das Lernen neuer Bewegungsmuster einzulassen.
Wie schon oft erwähnt, entspricht der Golfschwung nicht unbedingt unserem intuitiven Bewegungsverhalten. Der Krafteinsatz spielt sicherlich eine gewisse Rolle, nicht umsonst werden Top-Golfer immer athletischer.
Es fällt jedoch auf, dass auch weniger durchtrainierte auf der Tour spielen und sehr weit schlagen. Damit gibt es doch einige Hinweise, dass die richtige Technik einen wesentlichen Beitrag leistet. Der vermeintliche Krafteinsatz wirkt beim natürlichen Bewegungsablauf des Golfschwunges als Bremse.
Das mag eigenartig klingen, beschäftigt man sich jedoch mit der Physik des Golfschwunges, dann wird das sehr schnell klar.
+++ Zum Thema: Dr. Christian Haid – Frustbewältigung im Golf +++
Physik und Psychologie
Leider wird auf die richtigen Mechanismen viel zu selten hingewiesen. Kinder lernen die richtige Bewegung häufig, weil ihnen die Kraft fehlt und sie sich daher mit vollem Körpereinsatz helfen müssen. Als Erwachsene haben wir Kraft zur Verfügung und setzen diese falsch ein, um gute Schlagweiten zu erzielen.
Harmlose Schlagweiten werden mit Kraft schon möglich, aber die eigentlichen Mechanismen des Golfschwunges werden auf diese Weise nicht ausgenützt.
Topspieler nützen alle Effekte aus – den Krafteinsatz und die optimierte Bewegungsabfolge. Und sie können so gute Schlagweiten erzielen.
Bis zu Schlagweiten von 180 Metern kann man jedoch mit sehr wenig Kraft auskommen. Analysieren wir an dieser Stelle die meisten Golfplätze, dann stellen wir fest, dass bei entsprechender Genauigkeit auch ohne viel Kraft sehr schöne Scores möglich werden.
+++ Zum Thema: Dr. Christian Haid – Die Rotation im Golfschwung – Faktor Physik +++
Da es nie zu spät ist, kann man sich in jedem Alter auf die Physik des Golfschwunges einlassen. Hier treffen jedoch Physik und Psychologie zusammen, Golf und Fitness greifen auch hier ineinander.
Die innere Ruhe finden, Spaß an Bewegungsübungen spüren und sich auf grundlegende Bewegungsänderungen einlassen sind Grundvoraussetzungen, um zu einem optimierten Golfschwung zu kommen.
Es dauert lange, bis man zu spüren beginnt, durch welche Bewegungen der Schlägerkopf beschleunigt wird. Aber man hört in den eigenen Körper hinein, beginnt sich zu spüren und findet einen Weg zu der Leichtigkeit, die später so schöne Schlagweiten ermöglicht.
Golf und Fitness: Alle Chancen
Golf kann riesigen Spaß machen, wenn man sich auf das Abenteuer „Bewegungserfahrung“ einlässt.
Da ausgefeilte physikalische Zusammenhänge die Schlagweiten ermöglichen, ist es in jedem Alter möglich, sich deutlich zu verbessern.
Niemand von uns hat bereits den perfekten Schwung, somit liegt für uns alle das beste Golf noch vor uns.
Dr. Christain Haid, Biomechaniker an der Universitätsklinik Innsbruck.
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