Medical Golfing – Grundlage Beinarbeit. Triple-Flexion ist die synchrone Beugung von Hüft-, Knie- und Sprunggelenk. In der Beugung wird die gesamte Streckmuskulatur der Beine vorgespannt und aktiv gedehnt. In der Streckung ist es umgekehrt. Folgende Übungen machen Ihre Beinarbeit fit für die Runde.
In der Ansprechposition sind die Beine des Golfers in den Hüft-, Knie- und Sprunggelenken gebeugt. Der Schwerpunkt des Körpers ist so näher am Boden als im aufrechten Stand.
Dank der synchronen Beugung in allen drei Gelenken und der anatomisch vorgegebenen Drehrichtungen von Ober- und Unterschenkel sind die Beine in dieser Stellung gerade ausgerichtet und stabil.
So können sie das Gewicht des Rumpfes sicher tragen und helfen dem Rumpf, im Golfschwung beweglich zu sein, ohne Stabilität zu verlieren.
+++ Zum Thema: Medical Golfing – die Basis +++
Triple-Flexion: Anwendung am Hang
Nehmen Sie den Schläger und gehen Sie in die Ansprechposition. Sie stehen am Hang so, dass das linke Bein (bei Rechtshändern) das Körpergewicht trägt.
Die Rumpf-Rotation beim Aufschwung fällt am Hang geringer aus, da sonst Gleichgewichtsverlust droht.
Während des Durchschwungs verlagern Sie das Gewicht noch mehr auf das linke Bein und lassen den Schläger durchschwingen.
Triple-Flexion: Auf ebenem Gelände
Stehen Sie auf dem Platz in hüftbreitem Stand und überstrecken Sie zunächst die Knie. Führen Sie den Golfschläger wie ein Schwert mit gestreckten Armen vor Ihrem Körper nach oben.
Jetzt senken Sie den Golfschläger unter gleichzeitiger Vorneigung des Oberkörpers, bis der Schlägerkopf den Boden direkt hinter dem Ball berührt.
Beugen Sie dabei Hüft-, Knie- und Sprunggelenke in die locker-stabile Triple-Flexion.
Medical Golfing Beinarbeit – Übungen
1. Get Up!
Ziel: Synchrone Streckung von Hüfte, Knie und Sprunggelenk in der Aufstehbewegung
Aktion: Sie sitzen auf einem Stuhl, die Hände in die Hüfte gestemmt. Bauen Sie Längsspannung in der Wirbelsäule auf.
Gehen Sie in die Vorbeuge, stehen Sie dynamisch vom Stuhl auf und strecken Sie im Aufstehen bewusst alle drei Gelenke synchron, bis Sie im aufrechten Stand angekommen sind.
Aufgepasst: Stoppen Sie gleich zu Beginn der Aufstehbewegung, um bewusst die synchrone Streckung der Gelenke einzuleiten.
2. Flamingo
Ziel: Triple-Flexion in Kombination mit einer Dehnung der Gesäßmuskulatur
Aktion: Bauen Sie im Stand Spannung in der Wirbelsäule auf und beugen Sie sich aus der Hüfte leicht nach vorn.
Verlagern Sie Ihr Gewicht auf ein Bein, beugen Sie das Knie und platzieren Sie das Sprunggelenk des anderen Beins auf dem Oberschenkel.
Dabei werden wieder alle drei Gelenke in der Triple-Flexion gebeugt. Genie.en Sie die angenehme Dehnung im Gesäßmuskel des hochgelegten Beines für drei Atemzüge und wechseln Sie dann die Seiten.
Aufgepasst: Bei Gleichgewichtsproblemen stützen Sie sich auf einen Golfschläger.
3. Sumo Swing
Ziel: Ein dynamischer Wechsel zwischen Triple-Flexion und Triple-Extension
Aktion: Sie stehen in der Grätsche, die Hände sind in die Hüfte gestemmt. Bauen Sie Längsspannung in der Wirbelsäule auf, um Ihren Rumpf stabil zu halten, und gehen Sie in eine leichte Vorbeuge.
Verlagern Sie jetzt das Gewicht zu einer Seite, dabei wird auf dieser Seite das Bein gebeugt, Ihre andere Körperseite wird gestreckt.
Wechseln Sie in einer fließenden Bewegung dynamisch hin und her.
Aufgepasst: Strecken Sie die Knie bei dieser Übung niemals bis zum „Anschlag“ durch.
4. Jump
Ziel: Einsatz von Triple-Flexion und Triple-Extension in der Sprungbewegung
Aktion: Sie beginnen im breiten Stand. Bauen Sie Längsspannung in der Wirbelsäule auf, um Ihren Rumpf zu stabilisieren.
Legen Sie die Hände über Kreuz auf Ihre Schultern und gehen Sie in eine Kniebeuge mit vorgebeugtem Oberkörper; dabei beugen Sie alle drei Gelenke beider Beine in der Triple-Flexion.
Schnellen Sie aus der Kniebeuge in einen gestreckten vertikalen Sprung und landen Sie wieder in der Kniebeuge mit vorgebeugtem Oberkörper.
Aufgepasst: Triple-Flexion und -Extension helfen bei der Kraftentfaltung und sind deshalb für dynamische Bewegungen aus dem Bein heraus sehr wichtig.
Medical Golfing – der Guide
Die Übungen, die nur einen kleinen Auszug aus insgesamt 216 golfspezifisch ausgewählten zu praktisch allen Aspekten des Golfspiels darstellen, empfehlen sich für eine aktive Verlängerung und Stärkung der Wirbelsäule. Damit auch Sie in Zukunft besser und vor allem gesund Golf spielen …
Über die Medical Golfing Autorin/Autoren
Der Arzt und Forscher Dr. med. Christian Larsen ist Mitbegründer der Spiraldynamik® und Autor zahlreicher Bestseller. Seit seiner Jugend faszinieren ihn die Themen Bewegung, Bewusstsein und Medizin. Er praktizierte Yoga in Indien, Aikido in Japan und Survivaltrainings in Alaska. Heute joggt er und lässt sich für den Golfsport begeistern. Als Arzt setzt er sich seit dreißig Jahren für „gesunde Bewegung“ ein – oft mit verblüffenden Ansätzen und überraschenden Ergebnissen.
Petra Zbuzkova war Leistungs-Golferin und arbeitet heute als Physiotherapeutin und Pilates-Lehrerin am Spiraldynamik Med Center in Zürich. Fasziniert von spezifischen Bewegungsabläufen entdeckt sie immer wieder neue Zusammenhänge zwischen „Golf“ und „Medical“. Sie stellt individuell passende Übungen zusammen, um Haltungs- und Bewegungsmuster für Golferinnen und Golfer nachhaltig positiv zu verändern.
Mario Caligari wurde vom US-amerikanischen Magazin Golf Digest als einer der weltweit besten Golflehrer ausgezeichnet. Seit 2013 ist er der Nationalcoach des Golfverbands Liechtenstein. Er sagt: „Golfen kann jeder lernen. Dafür braucht es allerdings einen Lehrer, der bereit und fähig ist, auf die individuellen Bedürfnisse seines Gegenübers einzugehen.“ Er ist Swiss PGA Pro und Head Pro im Golf Club von Bad Ragaz.
Erschienen ist „Medical Golfing“ im Trias Verlag, Stuttgart, 2022. ISBN 9783432114408. Der Preis: € 34,99 zzgl. Versand. Auch als E-Book erhältlich.
Copyright: C. Larsen/Thieme
Info: www.thieme.de
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