So geht Schwung umstellen beim Golf. Nicole Gögele über Programme im Gehirn und wie man sie einstudiert und wieder abrufen kann.
Bei CalmGolf erleben wir immer wieder zwei typische Extreme bei Golfern: Die einen denken so gut wie gar nichts, schlagen einfach irgendwie und ohne Konzept („hit and hope“). Die anderen versuchen perfektionistisch, ihren Schwung optimal („Checklist- System“) durchzuführen. Beides funktioniert nicht und kann einem die Freude am Golf verderben.
Bewegungen werden über das motorische Zentrum im Gehirn abgerufen. Vereinfacht funktioniert das wie folgt: Das Gehirn erkennt eine Aufgabe und ruft das gespeicherte Programm im motorischen Zentrum ab, das die schnellsten Übertragungsleitungen (Synapsen, die über viele Wiederholungen gebildet wurden) bieten kann. Egal, wie gut dies tatsächlich funktioniert.
Effizient trainieren: Die Tipps der Profis
So geht Schwung umstellen
Wenn wir für diese Aufgabe ein besseres Programm erlernen oder anwenden möchten, also zum Beispiel eine bessere Bewegung beim Chippen, müssen wir ein neues Programm einstudieren, das mit der Zeit das alte Programm überlagert. Dies bedeutet aber auch, dass die alte Bewegung so lange abgerufen wird, bis das neue Programm die Oberhand gewonnen hat.
Der Schlüssel, um den Schwung beim Golf umzustellen oder eine neue Technik zu erlernen, ist also, die Vorbereitung auf jeden einzelnen Schlag so präzise zu gestalten, dass die neue, gute, aber möglicherweise noch nicht vollständig automatisierte Technik abgerufen werden kann. Es gibt dabei zwei Phasen: Die unmittelbare Vorbereitung auf den Schlag und die Schlagausführung.
Neue Technik erlernen
In der Vorbereitungsphase darf ich nie auf Automatik schalten. Jedes Mal muss ich mental und physisch eine präzise Vorstellung aufrufen. Das kann ein externer Fokus sein, wie der Ballflug oder der Punkt, an dem der Schläger den Boden trifft, oder ein interner wie Balance oder auch ein Schwunggedanke. Gute Schwunggedanken sind auf jeden Fall wenig detailliert und möglichst einfach (viel Schulterdrehung etc.).
Bei weniger analytischen Spielern kann es auch eine Vorstellung von einem Schwungrhythmus sein (z. B. Ernie Els). Erst nach der guten Vorbereitung schalte ich in der Schlagausführung in den „Performance Mode“, lasse die Bewegung möglichst gedankenfrei ablaufen und schwinge mit klarem Bezug zum Ziel. Jedes Mal, bei jedem Schlag. Diese Vorgehensweise wird in guten Ergebnissen resultieren. Ganz ohne Absicht.
Info: www.calmgolf.de
0 Kommentare